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KI, Upscaling und Ray Reconstruction

FSR4 kommt auf die PS5 Pro – Sony ersetzt eigenes Upscaling durch AMD-Technik

Sony ersetzt bei der PS5 Pro seine PSSR-Technologie durch AMDs FSR4. Die neue Konsole erhält damit ein starkes Grafik-Upgrade – inklusive KI, Upscaling und Ray Reconstruction.

Artikel von Markus Bauer +
  • Das Wichtigste in Kürze
  • PS5 Pro ersetzt Sonys PSSR durch AMD FSR4
  • Vollständige PC-Version von FSR4 kommt auf Konsole
  • Neue Radeon-Features basieren teils auf PlayStation-Entwicklung

Die PlayStation 5 Pro (PS5 Pro) wird als erste Konsole AMDs neue Upscaling-Technologie FSR4 unterstützen. Damit verabschiedet sich Sony von der bislang eingesetzten Eigenentwicklung PSSR (PlayStation Spectral Super Resolution). Ein klares Zeichen, wie eng AMD und Sony künftig zusammenarbeiten.

Wie Toms Guide berichtet, sei FSR4 gemeinsam von AMD und Sony entwickelt worden. Laut Mark Cerny, Lead Architect der PS5 und PS5 Pro, basiere der Algorithmus auf gemeinsamer Forschungsarbeit im Projekt Amethyst, das sich mit Machine Learning und Convolutional Neural Networks (CNNs) beschäftigt.

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„It’s the full-fat version of the co-developed super resolution that we’ll be releasing on PS5 Pro.“
– Mark Cerny

Sony bestätigt: Es handelt sich nicht um eine abgespeckte Konsolenfassung! Die PlayStation 5 Pro erhält das vollständige FSR4, wie es auch auf dem PC erscheinen wird.

Neuer Custom-SoC „Viola“ ermöglicht FSR4

Die PS5 Pro setzt auf einen angepassten AMD-SoC mit dem Codenamen Viola. Dieser basiert auf einer RDNA 2.5-GPU mit Teilen aus der kommenden RDNA-4-Architektur. Die leicht modernisierte Zen-2-CPU bleibt erhalten. Diese Basis mache laut Sony die Portierung von FSR4 deutlich einfacher als bei bisherigen Konsolen.

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Das Standardmodell der PlayStation 5 wird FSR4 hingegen nicht unterstützen, da der ältere Oberon-SoC nicht über die benötigten Recheneinheiten verfügt. Auch Radeon-RX-7000-GPUs bleiben zunächst außen vor.

Weitere FSR4-Funktionen folgen 2025

AMD kündigt für die zweite Jahreshälfte 2025 zusätzliche FSR4-Features an, die unter dem Codenamen Redstone entwickelt werden. Dazu gehören unter anderem:

  • Ray Reconstruction – verbesserte Raytracing-Bildqualität
  • KI-gestützte Frame Generation – wie bei NVIDIAs DLSS 3
  • Neural Radiance Caching – bekannt aus NVIDIAs Blackwell-GPUs

Diese Features sollen ebenfalls auf der PS5 Pro verfügbar sein, sofern das System sie unterstützt.

Cerny: „Große Teile von RDNA 5 stammen von uns“

Die enge Partnerschaft mit AMD geht weit über FSR4 hinaus. Cerny erklärt im Interview, dass Technologien aus dem PlayStation-Umfeld direkt in kommende Radeon-Generationen einfließen:

„Big chunks of RDNA 5 are coming out of engineering I am doing on the project.“

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Die kommende RDNA-5-Architektur – oder wie AMD sie schlussendlich nennen wird, soll also direkte Einflüsse aus der PS5-Pro-Entwicklung enthalten. Das bedeutet: Konsole und PC-Grafik nähern sich technologisch weiter an.

FSR4 vs. DLSS 3/DLSS 4: Was bringt die PS5 Pro wirklich?

Mit der Integration von FSR4 auf der PlayStation 5 Pro holt Sony technologisch zum PC auf – zumindest teilweise. FSR4 bringt erstmals KI-unterstützte Techniken wie Frame Generation, Ray Reconstruction und Neural Radiance Caching auf die Konsole. Dabei profitiert Sony direkt von der engen Zusammenarbeit mit AMD, denn die PS5 Pro erhält die Vollversion von FSR4, nicht etwa eine abgespeckte Variante.

Im Vergleich dazu ist DLSS 3 von NVIDIA bereits seit 2022 im Einsatz und bietet mit seiner Optical Multi Frame Generation eine noch ausgereiftere KI-basierte Lösung. NVIDIA setzt dabei auf spezialisierte Tensor-Cores und dedizierte Hardware für KI-Berechnungen – etwas, das der PS5 Pro fehlt. Dennoch könnte FSR4 auf der Konsole erstmals echtes AI-Upscaling mit Frame Boosts ermöglichen, was in dieser Form bislang nur PC-Spielern vorbehalten war. Auch wenn DLSS 3 technisch noch überlegen ist, dürfte FSR4 der PS5 Pro einen spürbaren Grafiksprung ermöglichen – und das ganz ohne neue Hardwaregeneration.

DLSS 4, das bereits auf aktuellen NVIDIA-RTX-5000-GPUs mit der Blackwell-Architektur läuft, geht deutlich weiter: Es kombiniert Deep Learning mit Neural Rendering, nutzt dedizierte Tensor- und Ray Reconstruction Cores und integriert KI auf einem Niveau, das FSR4 derzeit noch nicht erreicht. Vor allem in komplexen Szenen mit hohem Raytracing-Anteil liefert DLSS 4 stabilere Bildqualität bei höherem Tempo. Im direkten Vergleich bleibt DLSS 4 also klar überlegen.

FSR4 könnte auf der PS5 Pro dennoch das bislang größte Grafik-Upgrade einer Konsole liefern und zumindest einen Teil der Lücke zum High-End-PC schließen.

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